«Ein Buch, der in erster Linie dem Aktivisten, Offizier, Kämpfer und Idealisten Skënder Ibishi, seiner Familie und seinen Lieben gewidmet wurde, dann seinen Mitstreitern und Mitleidenden in den Gefängnissen des ehemaligen Jugoslawiens. Die inhaltliche und thematische Darstellung sowie die methodische Aufbereitung, technische Aufbereitung und weitere Segmente zeigen eine gelungen realisierte Arbeit sowohl des Autors Osman Osmani als auch all jener, die ihren Beitrag zur Aufklärung des Lebens und Wirkens von Skënder Ibishi und der Zeit, in dem er gelebt hat und der Widerstandsbewegung, in der er aktiv war, geleistet haben.» (Der Buchrezensent, Prof. Ahmet Qeriqi)
Abschliessendes Wort zum Buch „Skënder Ibishi – Freiheit hat keinen Preis“
Osman Osmani, Prishtinë, 11 März 2022
Dieses Buch ist, wie auch der Rezensent Prof. Ahmet Qeriqi sagt, ein Werk, dass ein bestimmter Zeitraum politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen im Kosovo und darüber beleuchtet. Dies durch einen Protagonisten an der Spitze einer Organisation, welche in unserer neuen Geschichte Spuren hinterlassen hat. Skënder Ibishi und die patriotische Organisation PKMLSHJ (Albanische Kommunistisch Marxistisch-Leninistische Partei in Jugoslawien).
In diesem Buch wird ein Teil der Aufmerksamkeit auf die illegale Organisation der albanischen kommunistischen marxistisch-leninistischen Partei in Jugoslawien gerichtet, die in der damaligen Literatur und Dokumentation unter dem Akronym PKMLSHJ bekannt ist.
Anhand der eingehenden Auseinandersetzung mit den damaligen Dokumenten, seien es interne illegale Quellen oder die damalige offizielle Presse, lassen sich die Ursprünge der Organisation bis Mitte der 70er Jahre zurückverfolgen. Der organisatorische Kern, der zur Gründung der 1975 gegründeten PKLMSHJ führen wird. Die Vorbereitungen zur Schaffung der organisatorischen Grundlagen der PKLMSHJ dauerten von 1975 bis 1978, ohne die die PKLMSHJ nicht existieren würde. Die meisten Gründer der Organisation waren noch Studenten der Juristischen Fakultät in Prishtina.
So einige junge albanische Kader in Armee, Sicherheitsorgane, Polizei, Politik, Universität, Schulen, Wirtschaft usw., die die Ansichten den ein anderen kannten, weil wir hauptsächlich einer Generation angehörten, die die Demonstrationen des Jahres 1968 in ihrer Jugendzeit erlebte, und die neue Forderungen stellten, die nur teilweise verwirklicht wurden, waren mit der politischen Position des albanischen Volkes in der ehemaligen SFRJ nicht zufrieden und suchten nach Wegen, um die Frage des politischen und staatlichen Aufstiegsrechts der Albaner in der (ehemaligen) Jugoslawien voranzutreiben.
Die Tatsache, dass einige Führungspersonen dieser Organisation innerhalb der Strukturen des Verwaltungs- und Sicherheitsdienstes, der Polizei und Armee Jugoslawiens tätig waren, wurde von bestimmten Clans und Gruppen falsch interpretiert. Unabhängig davon, dass alle illegalen Organisationen auf der ganzen Welt als primäres Ziel das Eindringen in die Strukturen des Staates hatten, damit möglichst viele Informationen gesammelt werden können und Aktivitäten verdeckt werden, so wie es auch in diesem Fall geschehen ist.
Die Tätigkeit der Führungskräfte und anderer Angehöriger der PKMLSHJ im Land und in der Migration hatte Einfluss und hat dem Ziel gedient, unabhängig des dichten Nebels, der in den Reihen der abgespaltenen Gruppen geherrscht hat, jedoch hat es nie an der Bereitschaft zur Vereinigung und Interaktion gefehlt. In dieser Richtung hatte die PKMLSHJ in Bezug auf die Bündelung der Tätigkeiten im Inland und Ausland kein Hindernis und hat nicht gegen das Ziel gehandelt, im Gegenteil.
Der Rezensent betont weiter: „Die Veröffentlichung dieses Buches bringt Licht in das Leben und die Taten von Skënder Ibishi, dessen Freunde und Freundinnen und auch in die Organisation, welche nicht nur von der jugoslawischen Macht bekämpft wurde, sondern ungerechterweise auch von bestimmten Gruppen und Clans, Teilen des Systems und auch illegaler Gruppierungen verdächtigt wurde. Doch die Realität hat die Gerüchte widerlegt, die Tatsachen und Argumente, die Grundlage einer jeden wissenschaftlichen Arbeit und Studiums sind, bestätigen die Realität und die Entwicklungen, die in einer bestimmten Zeit oder einem bestimmten Zeitraum nachgewiesen sind.
Auch in der Zukunft müssen sich Historiker, Forscher und Autoren bei der Behandlung dieser Thematik auf Tatsachen und Nachweise stützen und objektiv sein, da nur so das Mosaik aller Ereignissen, Bemühungen, patriotischer und revolutionärer Handlungen und des Befreiungskrieges vervollständigt werden kann. Nur so kann dieses Mosaik als Gesamtes, vereint und vervollständigt, auch zukünftigen Generationen für ein fortschrittliches Leben und Leben mit Wohlbefinden dienen!
Das Verschweigen historischer Ereignisse oder deren Verdrehung und Verfälschung, die ungerechtfertigte Aneignung oder Aufteilung der Verdienste und auch die Abweichung von der objektiv belegten Wahrheit ebnete vielfältigen Verdrehungen den Weg und das war wie Wasser auf die Mühlen der Feinde und Gegner unseres Krieges. Diese haben auch nicht aufgehört mit vielen Veröffentlichungen in vielfältigen Fremdsprachen Verzerrungen zu machen, haben sich Halbwahrheiten bedient und aber auch andere konspirative Theorien über die Albaner, den Widerstand, die patriotische Organisation und deren aufrichtigen Befreiungskrieg, Demokratie, Gleichheit, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, Entwicklung und allgemeines gesellschaftliches Wohlergehen und gegen die Besetzung, die allgegenwärtige Diskriminierung, die staatliche Gewalt, die Unterdrückung und die Ausnutzung entwickelt.
Ich sehe die Notwendigkeit am Ende dieses Buches eine Zusammenfassung, eine teilweise Überarbeitung zu machen, die die Umstände der Zeit und den Weg der Organisation aus dem ersten Kern bis zu der neuen politischen und gesellschaftlichen Bewegung schildert.
Die politische Situation der Albaner in Jugoslawien, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs durch eine ungleiche Stellung gegenüber anderen Völkern gekennzeichnet war, beeinflusste die Organisation und andere Formen des Widerstands.
Es wird sogar ausgeführt, dass diese Organisationen aufgrund des angeblichen ontologischen Antagonismus zwischen Nationalismus und Sozialismus ein ambivalentes Konzept hatten. Im Zusammenhang mit dieser Problematik versucht es der Politikwissenschaftler Andrew Heywood mit einer aussergewöhnlichen Antwort. Seiner Meinung nach können Nationalismus und Sozialismus nebeneinander existieren, beide benötigen „soziale Solidarität“ und „gemeinsames Handeln“. Sie spiegeln Ausbeutung und Ungleichheit in einem bestimmten Land und zu einer bestimmten Zeit deutlich wider. Deshalb entstanden in vielen Ländern, die ihre kolonialen Schutzherren in Frage stellten, Bewegungen, die die Ziele der nationalen Unabhängigkeit (Nationalismus) mit denen der sozialen Revolution (Sozialismus) verflochten.
Der besondere jugoslawische Sozialismus von Tito proklamierte die volle nationale Gleichheit und die Brüderlichkeit-Vereinigung der freien und gleichen Völker. Im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg zwischen den beiden gegensätzlichen Blöcken des vergangenen Jahrhunderts spielte das Jugoslawien Titos eine dazwischenliegende Rolle und war auch als Anführer des Blocks der sogenannten blockfreien Länder bekannt. Die Regierung der Jugoslawischen Partei erklärte und unterstützte den Kampf für die Entkolonialisierung einiger eroberter, unterdrückter und ausgebeuteter Länder und Völker. Gleichzeitig hat die Jugoslawische Föderation (was auf Albanisch Südslawen bedeutet) mit deren Bezeichnung ausschließlich slawische Völker der Föderation privilegiert. Sie legitimierte vererbte und neu geschaffene kolonisierende Beziehungen, wobei die Albaner als autochthones Volk, welches das drittgrößte war, derer Rechte, die die anderen slawischen Völker in der Föderation hatten, beraubt wurden. Damit waren sie von der Gleichberechtigung, die für die nationale und politische Subjektivität öffentlich proklamiert und versprochen wurde, ausgeschlossen und auch von der Selbstverwaltung und Selbstbestimmung, die die zahlenmässig kleineren slawischen Völker in der ehemaligen Föderation hatten.
An der Schwelle zu den Demonstrationen in dem Jahre 1981 im Kosovo und anderen albanischen Gebieten in Jugoslawien waren neben der monistischen (ein parteilicher) System, das Kommunistische Bündnis Jugoslawiens und den Vereinigungen der Republiken und Provinzen (LKJ: LKK/ LKS/ LKMZ/ LKM) , und auch deren Satellitorganisationen, die im Rahmen des Systems tätig waren und voll im Dienst der Macht standen, ununterbrochen tätig. Auch wenn dies im Verborgenen stattfand. Nicht nur wegen des monistischen politischen Systems, sondern auch wegen der weiterhin kolonialen Lage waren darunter einige illegale patriotische Gruppen und Organisationen. Als die Bekanntesten auf der Schwelle des Jahres 1981 möchten wir LNÇK/LNÇKVSHJ , GMLK/OMLK , ORA / PKMLSHJ neben zahlreichen formellen und informellen Gruppen unterschiedlicher sozialer Schichten herausgreifen.
„Es ist erwähnenswert, dass in dieser Zeit die erste albanische Organisation PKMLSHJ gegründet wurde, die die früheren Muster der Illegalität durchbrach und die albanische Republik innerhalb Jugoslawiens anstrebte. Außerdem kam in dieser Phase als Imperativ der Zeit ein sehr wichtiges Thema für den albanischen Widerstand auf, wie die Vereinigung illegaler Organisationen und Gruppen in einer einzigartigen Bewegung.“ (Sabile Kiçmezi-Basha)
PKMLSHJ/LRSSHJ ist als ein Ergebnis der zeitlichen und systematischen Umstände in Süd-Ost-Europa und darüber hinaus zu sehen und zu verstehen. Die Vorbereitungen für die Gründung der Organisation PKLMSHJ dauerte von dem Jahre 1975 bis zum Jahre 1978, ohne diese hätte die PKLMSHJ nicht existiert. Die Mehrheit der Gründer der Organisation waren noch Studenten der Fakultät für Rechtswissenschaft in Prishtina.
Die Idee für die Gründung der PKMLSHJ kam unmittelbar nach dem 10. Parteikongress der LKJ auf, wo der letzte unerfüllte Antrag der Demonstrationen von 1968 zur Gründung der Republik Kosovo zu Wahlen eingereicht werden sollte.
Da das albanische Volk in der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien keine einheitliche politische Organisation hatte, um dieses Thema zu behandeln, wurde es als notwendig erachtet, dass das Kosovo eine unabhängige politische Partei benötigt, die den politischen Parteien anderer Völker in der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien gleichgestellt ist, die unabhängig und der albanischen Arbeiterpartei (PPSH) gleichwertig ist. Die PPSH beschränkte ihre politische Tätigkeit innerhalb der Grenzen der Republik Albanien, und jedes Engagement in der Kosovo-Frage war für die internationale Gemeinschaft eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates. Das Engagement Albaniens in der Kosovo-Frage beschränkte sich auf Minderheitenrechte, dies war zu wenig, um die große Wunde des Kosovo, welches die Hälfte Albaniens war, zu heilen. Die doppelte Teilung des Kosovo wurde nicht geduldet: einmal die Trennung vom Mutterland und dann die Teilung und die Beherrschung durch Serbien, Mazedonien und Montenegro. Dies führte nicht nur zu nationaler und politischer Diskriminierung, sondern ermöglichte auch eine fortgesetzte wirtschaftliche Ausbeutung und Diskriminierung.
Der politische Status als «nationale Minderheit» für das albanische Volk unter der Besetzung Jugoslawiens war ungerecht. Die Einstufung des albanischen Volkes in Jugoslawien in die politische Kategorie der „nationalen Minderheiten“ widersprach der tatsächlichen Situation. Da das in seinen ethnischen Gebieten lebende albanische Volk in der Föderation zahlenmässig an dritter Stelle stand und zahlreicher war als drei bekannte Völker, die ihre Staatsbürgerschaft in Form der Republik besassen.
Die Verfassung der Föderation hat am 28. Februar des Jahres 1974 zum ersten Mal eine Verfassung für die Provinz Kosovo anerkannt und erlaubt. Aber dies unter der Doppelherrschaft der Föderation und der Republik Serbien. Die Autonome Provinz Kosovo war nämlich ein konstitutiver Bestandteil der Föderation und gleichzeitig ein konstitutiver Bestandteil Serbiens! So erfolgte in einem gewissen Masse die Subjektivierung des Kosovo. Dies trieb die Subjektivierung und die Stellung der Albaner ein wenig, aber nicht genug, voran. Die ungleiche Stellung war offensichtlich und niemand konnte die fehlende Übereinstimmung zwischen den begründeten Bestrebungen für die Rechte der Albaner und den tatsächlichen begrenzenten politischen Status der Verfassung der Albaner und des Kosovo in dieser Föderation verleugnen. Während sich die politische Position der Albaner im zentralen Kosovo etwas verbessert war, wurde die politische Position der Albaner in den albanischen Regionen unter der Herrschaft von Montenegro, Mazedonien und Ostkosovo unter der direkten Herrschaft Serbiens nicht verändert, auch nicht nach dem Fall von Rankoviq.
Der Anstieg der Zahl der Schüler und Studenten und ihres Bildungsniveaus sowie der Abgang des ersten Absolventen der Universität Prishtina, die günstigste Beschäftigungspolitik von Albanern in Institutionen, die Entwicklung kultureller und künstlerischer Aktivitäten, auch im Zusammenhang mit der Kennzeichnung der national- und sozialgeschichtlichen Ereignisse der Albaner, sowie allgemein die Zusammenarbeit im Bildungs- und Kulturbereich mit der Republik Albanien, war nicht zugunsten des serbischen Nationalismus, der mit allen Mitteln versuchte, die politische und gesellschaftliche Annährung der Provinz des Kosovo und die seit Jahrzehnten fehlende Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den gewaltsam gespaltenen Albanern zu behindern. Die Umgehung von Forderungen für die Behandlung und Lösung von vererbten diskriminierenden Problemen und die Notwendigkeit der proklamierten Gleichberechtigung und auch andere Mängel und Rückschläge waren oft von Arbeiter- und Studentenprotesten gekennzeichnet. Auch die Demonstrationen vom 11. März 1981 begannen zunächst als soziale Proteste wegen der schlechten Qualität der Lebensmittel und der schlechten Bedingungen in den Studentenwohnheimen, an diesen haben auch Studenten serbischer und montenegrinischer Nationalität teilgenommen, aber auch ausländische Studenten der Universität Prishtina.
Anschliessend wurden diese Proteste zu einer populären Manifestation für die Gleichberechtigung, mit der Hauptforderung: einer Republik der Albaner in der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Am 2. April wurde im Kosovo der Ausnahmezustand ausgerufen (45.000 jugoslawische Soldaten wurden eingesetzt). Der Ausnahmezustand im Kosovo wurde inoffiziell fortgesetzt, bis sich das System in dem gesamten sogenannten Ostblock änderte.
„In dem Jahre 1981 wurde der Antrag auf die Konstituierung des Kosovo als Republik gestellt. Hinter dem Antrag stand die Meinung, dass das albanische Problem in Jugoslawien grundsätzlich verringert wird, wenn deren Rechte den Rechten der anderen gleichgestellt werden als ein Staat mit allen individuellen und kollektiven Rechten, die eine Republik (Staat) in der jugoslawischen Staatengemeinschaft (Staaten) genießt. Es herrschte die Meinung, dass das Recht auf die Konstituierung des Kosovo als Republik logischerweise eine Vereinigung der Nation mit sich bringt, gleichzeitig würde dies zur politischen Stabilität Jugoslawiens und des gesamten Balkans beitragen“. (Ukshin Hoti)
Der Historiker Qerim Lita hat auf der Grundlage seiner Forschungen über die Demonstrationen des Jahres 1981 in den staatlichen Archiven der ehemaligen Republik Mazedonien unter anderem folgendes geschrieben: „Es ist wichtig zu betonen, dass die Demonstrationen, die am 26. März und dann vom 1. bis 3. April organisiert wurden, im Gegensatz ab dem ersten Tag einen politischen Charakter hatten. Innerhalb der Demonstranten wurde eine Zentrale für die Organisation von Demonstrationen eingerichtet. Aus Sicherheitsgründen arbeiteten die Angehörigen der Zentrale illegal, und nur wenige wussten von seiner Existenz. Neben diversen Informations- und Organisationsaktivitäten erstellte die Zentrale auch eine Liste mit Parolen, die bei den Demonstrationen am 1., 2. und 3. April 1981, aber auch später verwendet werden sollten. Einige der Inhalte dieser Slogans sind: „Wir wollen Arbeit – wir brauchen Brot“, „Nieder mit den sozialen Unterschieden“, „Nieder mit der Bourgeoisie“, „Nieder mit der Bürokratie“, „Nieder mit der Ausbeutung des Kosovo “, „Nieder mit der Hegemonie“, „Nieder mit dem Kolonialismus“, „Wir fordern Unabhängigkeit“, „Wir fordern bessere Bedingungen“, „Nieder mit der Täuschung“, „Wir fordern Gleichberechtigung“, „Wir fordern Republik“, „Wir fordern die Vereinigung aller albanischer Gebiete in einer Republik», «Nieder mit den Kolonialisten», «Nieder mit den Verrätern», «Es gibt keinen Frieden ohne Freiheit», «Es gibt keine Gleichheit ohne Unabhängigkeit», «Es gibt keine Gleichheit ohne Republik» etc.
„Im Prinzip und in der Praxis war an diesem politischen Konzept nichts Verwerfliches, obwohl es bekanntlich das Regime überhaupt nicht beeindruckte. Im Gegenteil, diese Organisation wurde zutiefst als feindselig, nationalistisch und irredentistisch behandelt, wie alle anderen, sogar noch gefährlicher, weil sie zurückhaltend mit die Forderung nach der Vereinigung mit Albanien war, und diese Haltung noch mehr Anhänger und Sympathisanten fand. Die Mitglieder und Führer dieser Organisation gehörten zu den Hauptangriffszielen der Regierung und ihrer Mechanismen, die es manchmal hinter den Kulissen geschafft haben, Vertreter anderer illegaler Gruppen und Organisationen gegen die PKMLSHJ und ihre Aktivisten aufzuwiegeln, sogar in Gefängnissen, wo sie zusammen langjährige ungerechtfertigte Haftstrafen absassen. Dies zeigt, dass nicht alle Aktivisten und politische Gefangene die notwendige Reife und das notwendige Wissen für die richtige Beurteilung hatten, da nicht alle das notwendige Bildungsniveau und intellektuelle Niveau und auch die notwendige Erfahrung hatten, um zu verstehen, dass eine Organisation ein liberaleres Erscheinungsbild haben könnte, wie die Forderung der PKMLSHJ für die Gründung einer Republik der Albaner in Jugoslawien war“, betont unter anderem der Rezensent Prof. Ahmet Qeriqi.
Es ist bekannt, dass die Demonstrationen des Frühlings des Jahres 1981 viele Landleute im Ausland mobilisierten, hauptsächlich in der Schweiz und in Deutschland, wo einige Leiter von patriotischen und revolutionären Organisationen tätig waren. Zwischenzeitlich – wie es sich später herausgestellt hat – gelang es den Leitern dieser Organisationen, genauer gesagt die von OMLK und LNÇKVSHJ in der Schweiz und in Deutschland, trotz gewisser organisatorischer Widersprüche und Hindernisse, die durch ihre organisatorischen Bezirke und Netzwerke geschaffen wurden, sich anzunähern und zu koordinieren, und haben gemeinsam öffentliche Aktivitäten und Proteste sehr erfolgreich organisiert.
Die PKMLSHJ war damals die einzige politische Organisation, die mit ihrem Programm die Frage der Republik aufwarf. Ihr Parteiprogramm wurde vom Volk unterstützt und wurde zu einer Forderung des gesamten Volkes. Die jugoslawischen Staats- und Parteiführer auf allen Ebenen haben zusammen mit der Leitung der Provinz die Forderungen nach sozialer und nationaler Gleichheit nicht nur zurückgewiesen, sondern auch zum Feindbild erklärt, mit nicht vorhandenen Attributen versehen und auf vielfältige Weise Weisse verzerrt und etikettiert.
Am 14. April 1981 hat die PKMLSH, auch für die Aufklärung der Lage welche die Regierung und die jugoslawische Partei in der in- und ausländischen Meinung in Zusammenhang mit den berechtigten Forderungen der Demonstranten zu verschleiern versuchte, eine Note an das Zentralkomitee der LKJ und die jugoslawische Regierung geschickt, und darin die Verantwortung für die Organisation der Demonstrationen übernommen und die ultimativen Forderungen bekräftigt.
Vier Monate später, am 14. August 1981, hat die PKMLSHJ einen Brief an das Zentralkomitee der LKJ und die jugoslawische Regierung und die LKJ gesandt und diese zu Gesprächen als Partner und gleichberechtigte Partei eingeladen. In dieser Zeit hat die Organisation viele Propagandamaterialien, wie «Theorie und Praxis der Revolution», «Anleitungen für praktisches Handeln“, Zeitschriften «Revolution» und «Stimme der Heimat» usw., wo unter anderem Entwicklungen und Forderungen erläutert wurden, veröffentlicht.
Diese Organisation war, ungeachtet dessen, wie sie von den Verleugnern der Wahrheiten behandelt wurde, eine der massivsten und einflussreichsten Organisationen im Kosovo, insbesondere vor und während der Proteste und Demonstrationen im März, April und Mai des Jahres 1981 bis zu ihrem einjährigen Jubiläum und die Einigung am 17. Februar 1982 in die Bewegung für eine Republik (LRSSHJ). Die Fakten und Dokumente der damaligen Zeit zeigen, dass die Vereinigung der Patriotischen Bewegung der Zeit (LRSSHJ) auf Initiative und in Plattform der PKMLSHJ erfolgte.
Albanisch sprechende Beamten des jugoslawischen Systems, als integraler Bestandteil der Machtmechanismen, haben in ihrem besonderen Kampf gegen die hartnäckige Forderung nach einer Republik der Jugend, der Studenten und der Mehrheit des albanischen Volkes, manchmal offen und manchmal im Geheimen Anspielungen gemacht, dass z.B. die Demonstrationen der Albaner für eine Republik mal von der UBD und Serbien, mal von dem KGB und Russland bis zu Bulgarien organisiert wurden. Diese betonten eine angebliche Gefahr durch den „reaktionären inneren Feind in Zusammenarbeiten mit dem imperialistischen ausländischen Feind“, um zum Schluss zu kommen, dass diese angeblich von Albanien und der PPSH angestiftet und organisiert wurden.
Falls es ihnen passte, haben die jugoslawischen Staats- und Parteiführer mit Hinterlist die Forderungen unserer politischen und sozialen Bewegung in Ländern mit einer rechtsgerichteten Politik als ultralinks angegriffen, während sie diese Bewegung in Ländern mit einer linksgerichteten Politik als reaktionär rechts bezeichneten. Zu diesem Zweck fertigten sie sogar spezielle Publikationen und Schriften an, die sie entsprechend diesen Bedürfnissen verteilten.
Nach unterstützenden Haltungen der Proteste im Kosovo durch die politische Führung Albaniens, beschuldigten die Führer Jugoslawiens Albanien auch, irredentistische Demonstrationen in Jugoslawien angestiftet zu haben. Diese unterstützende Haltung durch albanische Führung trug dazu bei, dass Gruppen und Organisationen des Widerstandes einigermassen die gleiche Haltung und gleiche Forderungen zu haben. Die politischen albanischen Führer des Kosovo wurden trotz der Tatsache, dass sie die gerechten Forderungen nach nationaler und politischer Gleichheit opportunistische Haltung nahmen, sogar verurteilt und versucht sie zu bekämpfen, wurden sie von der jugoslawischen Regierung gezwungen aus den Führungspositionen der Partei zurückzutreten oder sogar wurden abgesetzt. Die Demonstrationen von März bis April 1981 wurden gewaltsam unterdrückt, aber der Widerstand hörte nicht auf. Im Gegenteil, er hat sich noch verstärkt. Die Forderung nach einer Republik wurde zu einer politischen und Volksbewegung, die auch Mechanismen für die Befreiung schaffte.
Alle Dokumente der Zeit zeigen, dass diese Organisationen latent und spontan ohne jeden Antrieb von aussen entstanden sind und sich im Einklang mit den damaligen Umständen begleitet mit vielseitigen Aktivitäten und des beharrlichen Kampfes für bessere nationale und soziale Bedingungen, weiter verstärkt und entwickelt haben. Die fehlende Berücksichtigung der wesentlichsten Probleme, die die Albaner damals beunruhigten, schuf einen fruchtbaren Boden für das Entstehen von widerstands Organisationen, von denen viele von den jugoslawischen Strafverfolgungsbehörden und Sicherheitsorganen mit der Zeit entdeckt wurden. Dies kostete die gesamte Föderation, auch für ihre Zukunft, viel, schliesslich führte es zur Zerstörung.
Während die Ereignisse, die parallel in Polen vor sich gingen, die durch die Gewerkschaftsorganisation „Solidarność“ vorangetrieben wurden, die Mängel des Systems und das Scheitern der sozialen Gleichstellung (mit Betonung auf die würdige Vertretung der Interessen der Arbeiterklasse) aufdeckten, zeigten in der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien die Demonstrationen der Albaner mit den Forderungen nach sozialer, nationaler und politischer Gleichheit in der ehemaligen Föderation durch die neue politische Bewegung für die Republik Albanien innerhalb der ehemaligen Föderation die demokratischen Mängel auf und bewiesen das Versagen des Staatssysteme in Bezug auf die nationale und politische Gleichheit und die proklamierte Selbstverwaltung.
„… Wenn Gleichheit und Republik nicht auf friedlichem Wege erreicht werden und die Situation zu einem bewaffneten Krieg eskaliert, dann hat die Koexistenz in einem Staat wie Jugoslawien keinen Sinn, und in einem solchen Fall werden wir Albaner uns für die Verwirklichung des langjährigen albanischen Strebens: nationale Einheit! einsetzen.“ (Einer der Beschlüsse, verabschiedet in der konstituierenden Sitzung der Organisation in dem Jahre 1978.)
Der erfolgreiche Weg der albanischen Befreiungsbewegung
Die am 17. Februar 1982 erzielte Vereinigung zwischen den damaligen patriotischen und revolutionären Kräften führte, außer dass die Vereinigung – aufgrund der Umstände – ideologisch zwingend war, nicht zu einer wirklichen Vereinigung in einer einzigen organisatorischen und operativen Struktur. Die Koordination war in der Anfangsphase sehr gering. Die damalige patriotische Bewegung entfaltete ihre Aktivität zunächst in zwei, dann in mindestens drei Fraktionen (politischen Interessengruppen) weiter, dies war mit Reibungen und Konflikten um die politische Vorherrschaft begleitet. Leider kam es auch in der Zeit des politischen Pluralismus der 90er Jahre im albanischen Raum nicht zu einer Einigung aller Strömungen, sondern im Gegenteil, unsere Bewegung musste sich auf ihrem Weg nicht nur mit feindlichen Schlägen und anderen objektiven Hindernissen, sondern auch mit einem internen Kampf um Stellungen und Dominanz auseinandersetzen. Trotzdem gelang es dieser Bewegung fortzubestehen und sich weiterzuentwickeln, am Ende führte es zum bewaffneten Krieg, einer internationalen Intervention und der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo, als frühere autonome Provinz der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, während die anderen albanischen Gebiete unter den anderen jugoslawischen Republiken weiter geteilt und unterdrückt blieben.
Dieser Zusammenschluss durchlief gewisse Konsolidierungsphasen mit einseitigen Namensumwandlungen von LRSSHJ in LPRK / LPK , entsprechend den dynamischen Entwicklungsbedingungen, die leider die Erfordernisse der nationalen Bezeichnung auf eine administrativ-geografische Bezeichnung reduzierten.
Dieser Weg wurde von der Tendenz begleitet, sich Programmanforderungen, bestimmte Aktionen und sogar Aktivisten (Freunde) anzueignen, deren Organisationszugehörigkeit nicht öffentlich bekannt war. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es zu bestimmten aktuellen Verzerrungen und Entweihungen von Werten durch bestimmte Personen und Clans kam, die es in bestimmten Phasen geschafft haben, die Bewegung zu dominieren. Schliesslich hat sich durch diese Verhaltensweisen, wie Diebstähle, Usurpationen und Raubüberfälle, fast eine Mentalität etabliert, dass die Entweihung nationaler sozialer Werte sowie Akte der Enteignung, Aneignung und Zerstörung von öffentlichem und sozialem Eigentum und (grossen) Errungenschaften der albanischen nationalen Renaissance bis heute im Kosovo und darüber hinaus zu etwas «Gewöhnlichem» und «Normalem» geworden sind. Die Haupthindernisse, die durch Infiltrationen und andere Angriffe des Feindes und anderer, auch internationaler, Akteure verursacht werden, sollten in diesem Fall nicht ausgeschlossen werden… Wir können jedoch feststellen, dass wir bisher besser gehandelt und bestanden haben als ähnliche Bewegungen, z.B. als die kurdische, tamilische, baskische, irische usw., da wir ein Mutterland hatten, das in gewisser Weise seinen natürlichen und unbestreitbaren Beitrag leistete.
Trotz aller bekannter und unbekannter Schwierigkeiten gelang es unserer nationalen und sozialen Bewegung, den von ihrem Mechanismus, der UÇK , geführten Befreiungskrieg durchzuführen. Einen Krieg, der zu der Unabhängigkeitserklärung der Republik Kosovo genau am 17. Februar 2008 führte, aber deren Identität, Souveränität, Integrität und echte Staatsbürgerschaft sowohl im nationalen als auch im sozialen Sinne zusammen mit allen geeigneten Mechanismen, die den Staat zu einem Staat machen, noch zu festigen sind. Der Weg des tatsächlichen Staatsaufbaus, neben der albanischen, europäischen und internationalen Integration, zusammen mit der wirtschaftlichen Entwicklung und der Stärkung öffentlicher und gesellschaftlicher Kontrollmechanismen bleibt eine Herausforderung. Die Einbeziehung aller seiner Vermögenswerte und Ressourcen innerhalb des Landes und insbesondere der albanischen Diaspora in aller Welt (die inzwischen transnationaler wird), in strukturierter Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der jeweiligen Staaten – auch unter Bewahrung und Weiterentwicklung der vorhandenen positiven Errungenschaften, die durch Generationen von harter Arbeit, Mühe, Opfer und Blut geschaffen wurden -, stellt eine aktuelle dringende Herausforderung für eine bessere Zukunft für alle dar.
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1 Kommunistisches Bündnis Jugoslawiens/ Kommunistisches Bündnis Kosovas/ Kommunistisches Bündnis Serbiens/ Kommunistisches Bündnis Montenegros/ Kommunistisches Bündnis Mazedoniens.
2 Nationale Befreiungsbewegung des Kosovo/ Nationale Befreiungsbewegung des Kosovo und anderer Albanischer Gebiete in Jugoslawien
3 Marxistisch-Leninistische Gruppe des Kosovo/ Marxistisch-Leninistische Organisation des Kosovo
4 Revolutionäre Arbëreshen Organisation/ Kommunistische Marxistisch-Leninistische Partei der Albaner in Jugoslawien
5 Prof. Dr. Sabile Keçmezi-Basha, „Programet politike të Lëvizjes Kombëtare Shqiptare, 1878-1990“, Instituti i Historisë, Prishtinë, 2013
6 Bewegung für eine Albanische (Sozialistische) Republik in Jugoslawien
7 Ukshin Hoti, „Filozofia politike e çështjes shqiptare“, Tiranë, 1995
8 Arbeiterpartei Albaniens
9 Einer der Beschlüsse, verabschiedet in der konstituierenden Sitzung der Organisation in dem Jahre 1978.
10 Volksbewegung der Republik Kosovo/ Volksbewegung des Kosovo
11 Befreiungsarme Kosovas